Die Kindertagesstätte in Stockstadt „Am Mühlbach“ kann nach Meinung des Vorsitzenden der EnergieGemeinschaftRied e.V. (EGR e.V.) mit insgesamt 200 Photovoltaik-Modulen ausgerüstet werden.
Durch die Kombination mit dem extensiv bepflanzten Grün-Dach und die multifunktionale Nutzung ergeben sich wertvolle Synergien, die einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Gründächer fördern und steigern die Biodiversität, verbessern das Mikroklima und tragen zum Natur- und Artenschutz bei, während Solardächer den Verbrauch fossiler Energien und damit die CO2 Emissionen senken.
Also warum nicht beides kombinieren?
Schon während des Neubaus in 2013 war die damalige EGR e.G. (EnergieGenossenschaftRied) in Person von Herrn Dipl.-Ing. Manfred Keller (damals Aufsichtsratsvorsitzender) involviert. Bei der Planung war seinerzeit von einem zu niedrigen Stromverbrauch ausgegangen worden, so wurden 2 mal 21 kW peak Anlagen angeboten. Heute weiß man nach Rücksprache mit dem Bauamt in Stockstadt, dass der Stromverbrauch fast doppelt so hoch ist wie damals angenommen.
Das flach geneigte, mit diversen Pflanzen bestückte begrünte Dach ist gegenüber übergrünten Dächern eindeutig die klimafreundlichere Variante. Ein Grün Dach projiziert die durch das Gebäude versiegelte Fläche sozusagen in dritter Dimension nach oben, so dass die Flächenversiegelung kompensiert wird.
Außerdem speichert das Substrat etwa 70% des anfallenden Niederschlagswassers bei Normalregenmengen, was wiederum zur Entlastung des öffentlichen Kanalsystems beiträgt.
Darüber hinaus bietet ein Grün Dach noch weitere positive Aspekte, wie beispielsweise die Senkung der Energiekosten, da durch die zusätzliche Dämmschicht im Winter Energieverluste verringert werden und im Sommer die Hitze abgemildert wird. Vorteilhaft ist außerdem die Luftreinigung, da die Pflanzen CO2 binden und den Feinstaub aus der Luft filtern.
Der Nutzen von Photovoltaik-Anlagen ist bekannt.
Sie wandeln Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. 200 dieser Photovoltaik Module könnten auf dem Dach installiert werden. Die Modulleistung beträgt jeweils ca. 400 W peak, wodurch sich der gesamte Ertrag auf rund 85.000 kWh/Jahr beläuft.
Somit könnten auf dem Dach der Kindertagesstätte „Am Mühlbach“ 35.812 kg/Jahr CO2 Emissionen vermieden werden.
Ob und wie viele Module tatsächlich realisiert werden, ist an verschiedene Bedingungen geknüpft.
Gewisse bauliche Maßnahmen und Brandschutzvorkehrungen müssen berücksichtigt werden.
Ob sich dann nach der Detailplanung unter Berücksichtigung der Dachhauben und der Sekuranten eine Südausrichtung oder eine Ost-West-Ausrichtung durchsetzen wird, wird sich weisen.